Im vergangenem Oktober war etwas anders in Herzberg. Während bereits die Herzberger Störche ihre Nester verlassen haben und auf dem Weg in den Süden waren, tappte ein einsamer Geselle durch die Wiesen der Schwarzen Elster. Es war gut erkennbar, dass etwas nicht stimmte. Der rechte Flügel hing herunter. Für kurze Flugstrecken reichte es jedoch. Kalt war es zu jener Zeit nicht, ein milder Herbst und leere Nester für die Nacht gab es genug.
Hilfsversuche scheitern
Um den mittlerweile nicht mehr namenlosen „Schneeweißchen“ zu helfen, wurde mehrfach versucht ihn einzufangen. Sabine Lehmann, die sich um 14 Nester in der Region kümmert, sagte gegenüber der dpa, dass eine geschlossene Winterdecke über Wochen hinweg, kritisch sei. Ein reges bangen um den neuen Herzberger Medienstar begann. Bereits die Lausitzer Rundschau und der RBB wurden auf den ungewöhnlichen Gast aufmerksam.
Wo ist der Winterstorch?
Der erste Schnee und ein frierender und hungernder Storch wohnt immer noch im beschaulichen Südbrandenburg. Dann kam der Schock. Mitte Januar 2021 ist „Schneeweißchen“ verschwunden. Hat er es doch in den Süden geschafft? Ist ihm etwas schlimmes passiert?
Die Tippgeber
Am 05. Februar erhielt ich von zwei Freunden, Anja T. und Günther S. eine Link aus einem Sozialen Netzwerk. Dieser führte auf die Seite des Storchenhof Loburg e.V. Hier ging es um einen Neuzugang am 03. Februar. Da Schneeweißchen Überregional bekannt ist, wurde bereits spekuliert ob es sich um den Herzberger Winterstorch handelt. Sicher konnte es niemand sagen, da eindeutige Fotos zum Vergleich fehlten. Ich erinnerte mich, den Storch im Oktober sehr gut vor die Linse bekommen zu haben. Anja T. bat mich diese doch weiterzuleiten.
Ende gut, alles gut?
Mit Hilfe jener Fotos konnte nun Dr. Michael Kaatz (nicht verwandt) den Storch zweifelsfrei identifizieren. Mir wurde heute, am 08.02.2021 mitgeteilt, dass es Schneeweißchen gut geht und er sehr gut frißt. Den Winter wird er nun in Sicherheit überstehen. Ob er sich wieder auswildern lässt oder die Verletzung ihn an ein normales Storchenleben hindern, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Weitere Medienberichte
Lausitzer Rundschau
Märkische Allgemeine
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